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Es ist ein Versuch, den die Rewe Group an der Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain startet, einer angesagten Wohn- und Ausgehgegend mit jungem, internationalem Publikum. Das Ziel: neue vegane Produkte ausprobieren und neben Veganern vor allem das wachsende Potenzial an Flexitariern gezielt ansprechen. Immer häufiger nämlich probieren auch Nicht-Veganer Fleisch-, Ei- und Milchersatzprodukte aus.
Sind das die Räumlichkeiten, in denen Veganz lange drin gewesen ist?
Laut Artikel JA. Habe den Markt in OpenStreetMap gefunden und auch dort in der Historie findet man Veganz! https://www.openstreetmap.org/node/2238828808
History repeats itself!
Wenn man sich mit dem Angebot schwerpunktmäßig an Flexitarier richten möchte, wäre dann nicht ein regulärer Supermarkt mit einem stark erweiterten pflanzlichen Sortiment sinnvoller?
Wenn Flexitarier A sich komplett vegan ernährt außer Käse, Flexitarier B komplett außer Milch und Flexitarier C alles außer Honig, wären alle drei keine Kunden für einen rein veganen Laden, es seidenn sie kaufen zusätzlich woanders.
Ich hätte es sinnvoller gefunden, in den normalen Läden kontinuierlich das Sortiment an Alternativen auszubauen und diese Alternativen ähnlich prominent und zu attraktiven Preisen anzubieten.
Das Konzept wird im Artikel erklärt:
“Für die Kunden, die rein pflanzlich leben, ist es schön, weil sie nichts mehr umdrehen müssen, sie müssen nichts mehr prüfen”, erklärt Rewe-Projektmanagerin Isabell Kroll das Konzept. Sie hat den veganen Markt für Rewe entwickelt.
Sehr sympathisch!
Ja, okay.
Aber wieso man sich damit dann “vor allem an Flexitarier” richtet, verstehe ich trotzdem nicht. Produkte umdrehen werden in der Praxis ja eher die Leute machen, die strikt auf vegane Ernährung achten. In meinem Umfeld gibt es einige Leute, die wenig oder kein Fleisch essen, statt Kuh- lieber Pflanzenmilch in ihren Kaffee schütten usw. Aber wenn Flexitarier dann Lust auf eine Packung Kekse haben, achten sie meiner Erfahrung eher nicht darauf, ob jetzt in der Zutatenliste Eier drin sind oder nicht.
Für mich persönlich wäre so ein rein veganer Laden praktisch, da ich mir dann das Umdrehen sparen kann. Das kann ich mir aber auch, wenn einfach die Produkte selbst oder die Preisschilder am Regal entsprechend gekennzeichnet sind (was ja zum Glück immer häufiger so ist).
Und ich bleibe bei der Meinung, dass die meisten Nicht-Veganer nicht in einem Rein-Veganen laden einkaufen werden. Oft sind ja auch nicht alle Familienmitglieder vegan.
Der positive Effekt wäre größer, wenn in normalen Läden die Auswahl entsprechend groß ist. Dann entdeckt man die Alternativen spontan beim Stöbern und probiert sie mal aus.
Ich würde auch sagen, dass z.B. bei Lidl viele vegane Produkte (Spätzle, Schupfnudeln, Blätterteig, Aufbackbrötchen, Zartbitterkekse uvm.) auch von Leuten gekauft werden, die ÜBERHAUPT nicht auf vegane Produkte achten, sondern einfach kaufen, worauf sie Lust haben. Und angesichts der noch immer noch recht kleinen Anzahl an Veganern an der Gesamtbevölkerung ist der Effekt vermutlich höher, wenn ALLE im normalen Supermarkt “versehentlich” 10% mehr vegan kaufen.
Außerdem kommt so der ein oder andere vielleicht auf den Geschmack und denkt sich “wieso sind in Spätzle eigentlich sonst Eier, wenn’s so genauso schmeckt?” und probiert dann vielleicht mal aus Spaß den nächsten Veganuary aus. Auch den bewerben Aldi, Lidl und Co. ja immer ziemlich groß in ihren Prospekten. Und längerfristig führt dass vielleicht zu einem Anstieg der Veganer. :)
Als ehemaliger “flexetarier” kann ich dir sagen, das ich rein vegan eingekauft habe, dann aber im Restaurant und vorallem bei freunden und familie nicht vegan gegessen habe. Glaube davon gibts viele
Danke für die Rückmeldung. So kannte ich das tatsächlich noch nicht. Für mich sind Flexitarier bislang auch eher “Gelegenheitsvegetarier” und nicht “Meistensveganer”.
Laut DGE essen Flexitarier “im Prinzip alles, Orientierung an vegetarischer Ernährung; Fleisch wird ab und zu, aber nicht regelmäßig verzehrt; Qualität der Nahrung spielt eine wichtige Rolle” und meiden “Fleisch, das nicht artgerechter Herkunft ist”. Und so kannte ich es eben auch.
Wenn das Konzept von Rewe Anklang findet und sich durchsetzen sollte, freue ich mich natürlich.
Edit: Die wenigen Statistiken, die ich zum Einkaufsverhalten von Flexitariern finde, gehen auch alle eher in die Richtung meiner Definition. Flexitarier kaufen demnach eher wie Mischköstler ein.